Kerwa Zeitung 2002 der Ortsburschen Diespeck
 
 

Wo man singt da laß dich nieder -
bloß mit mir singt keiner Lieder!

 

LIEBES TAGEBUCH

heute war ein ganz besonderer Samstag. Nachdem ich frühmorgens um 11:30 Uhr vom letzten Hahnenschrei pünktlich zum Familienduell geweckt wurde - leider war es für mein Knoppers schon zu spät (!) - schoss es mir wie ein Blitz durch den Kopf: Heute ist der große Tag, beim Müller is Wirtshaussingen, jippy!!! 
Um mich auf dieses Event rechtzeitig vorzubereiten, verlegte ich mein Frühstück zwischen Vera am Mittag und Oliver Geißen. Die Werbeblöcke nutzte ich zur Morgentoilette, um meinen Terminplan aufrecht halten zu können. Von den Strapazen des Tages ermüdet, legte ich erst mal ein kurzes Mittagsschläfchen ein, um pünktlich gegen 16:00 Uhr zum Jugendgericht zu erwachen, wo ein seltsamer Fall über "Statuen-Diebstähle in Vorgärten" verhandelt wurde - war da nicht was ....? Leider konnte ich das Urteil nicht mehr verfolgen, da ich bereits in der Werbepause zu meinem täglichen Routinekontrollgang durch Diespeck aufbrechen mußte, um ab 19:00 Uhr meinen Verpflichtungen als Stammgast beim "Breier" gerecht zu werden. Und schließlich mußte ich meinen Knoppersvorrat an Diespecks größter, schönster und einzigster Tankstelle auffüllen. Nun brannte es mir unter den Nägeln und so legte ich die letzten 500 Meter zum Wirtshaus mit forschen Schritten zurück. Als ich freudestrahlend eintrat, fand ich meine Sangesbrüder schon fast vollzählig im Nebenzimmer versammelt. Mir schien als hätten alle schon auf mich gewartet, da nur noch der "Ehrenplatz" gegenüber des "Dirigenten" frei war - HEUREKA, HEUREKA, ich Glückspilz!!! 
Voller Elan schwang ich mich auf den Stuhl und war voller Erwartung auf den kommenden Abend. Nachdem ich mir ein Hopfengold bestellte, war ich doch ein kleines bißchen verdutzt, daß mich der "Dirigent" persönlich als Gast begrüßte. Um die Wartezeit bis zum Beginn des Singens, die sich dann doch etwas in die Länge zog, zu überbrücken, mußte nun schon das 3. Knoppers meines Wochenvorrats daran glauben. Ziemlich komisch fand ich es dann allerdings, weshalb erwachsene Menschen vor dem Singen noch ein Spiel spielten, das so ähnlich geht wie die "Reise nach Jerusalem". Normalerweise ist es bei diesem Spiel so, daß der zuletzt kommende ausscheiden muß. In diesem Fall war allerdings alles ganz anders:

Obwohl nach mir noch jemand das Nebenzimmer betrat und sämtliche Plätze besetzt waren, wurde I C H (!!!) völlig regelwidrig gebeten, daß Nebenzimmer zu verlassen. Als sich hinter mir die beiden Flügel der Schiebetür quietschend geschlossen hatten, wurde ich glücklicherweise und ohne jeden Spott aufgeklärt, daß ich mich auf der Versammlung der Waldrechtler befand und nicht beim Wirtshaussingen, welches gleichzeitig im Saal stattfand.

 

 

„SHIT HAPPENS“

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