Wo man singt da laß dich nieder -
bloß mit mir singt keiner Lieder!
LIEBES TAGEBUCH
heute war ein ganz besonderer Samstag. Nachdem ich frühmorgens um
11:30 Uhr vom letzten Hahnenschrei pünktlich zum Familienduell geweckt
wurde - leider war es für mein Knoppers schon zu spät (!) - schoss es
mir wie ein Blitz durch den Kopf: Heute ist der große Tag, beim Müller
is Wirtshaussingen, jippy!!!
Um mich auf dieses Event rechtzeitig vorzubereiten, verlegte ich mein
Frühstück zwischen Vera am Mittag und Oliver Geißen. Die Werbeblöcke
nutzte ich zur Morgentoilette, um meinen Terminplan aufrecht halten zu
können. Von den Strapazen des Tages ermüdet, legte ich erst mal ein
kurzes Mittagsschläfchen ein, um pünktlich gegen 16:00 Uhr zum
Jugendgericht zu erwachen, wo ein seltsamer Fall über
"Statuen-Diebstähle in Vorgärten" verhandelt wurde - war da
nicht was ....? Leider konnte ich das Urteil nicht mehr verfolgen, da ich
bereits in der Werbepause zu meinem täglichen Routinekontrollgang durch
Diespeck aufbrechen mußte, um ab 19:00 Uhr meinen Verpflichtungen als
Stammgast beim "Breier" gerecht zu werden. Und schließlich
mußte ich meinen Knoppersvorrat an Diespecks größter, schönster und
einzigster Tankstelle auffüllen. Nun brannte es mir unter den Nägeln und
so legte ich die letzten 500 Meter zum Wirtshaus mit forschen Schritten
zurück. Als ich freudestrahlend eintrat, fand ich meine Sangesbrüder
schon fast vollzählig im Nebenzimmer versammelt. Mir schien als hätten
alle schon auf mich gewartet, da nur noch der "Ehrenplatz"
gegenüber des "Dirigenten" frei war - HEUREKA, HEUREKA, ich
Glückspilz!!!
Voller Elan schwang ich mich auf den Stuhl und war voller Erwartung auf
den kommenden Abend. Nachdem ich mir ein Hopfengold bestellte, war ich
doch ein kleines bißchen verdutzt, daß mich der "Dirigent"
persönlich als Gast begrüßte. Um die Wartezeit bis zum Beginn des
Singens, die sich dann doch etwas in die Länge zog, zu überbrücken,
mußte nun schon das 3. Knoppers meines Wochenvorrats daran glauben.
Ziemlich komisch fand ich es dann allerdings, weshalb erwachsene Menschen
vor dem Singen noch ein Spiel spielten, das so ähnlich geht wie die
"Reise nach Jerusalem". Normalerweise ist es bei diesem Spiel
so, daß der zuletzt kommende ausscheiden muß. In diesem Fall war
allerdings alles ganz anders:
Obwohl nach mir noch jemand das Nebenzimmer betrat und sämtliche
Plätze besetzt waren, wurde I C H (!!!) völlig regelwidrig gebeten, daß
Nebenzimmer zu verlassen. Als sich hinter mir die beiden Flügel der
Schiebetür quietschend geschlossen hatten, wurde ich glücklicherweise
und ohne jeden Spott aufgeklärt, daß ich mich auf der Versammlung der
Waldrechtler befand und nicht beim Wirtshaussingen, welches gleichzeitig
im Saal stattfand.
„SHIT
HAPPENS“
|